Mittwoch, 27. April 2011

Störfall Sarrazin

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Ben Verwegener
Meine Tage mit Rostock-Reiner


Smogbücher

Verlag Galiano Stettin
432 Seiten, mit ein paar graustufigen Fotos
Scheuklappenbroschur
Euro 19,95 (D) / sFr 30,50 / Euro 20,60 (A)

ISPN 555-0815-90210-23-X

„Dialoge, die wohl zu den absurdesten und überflüssigsten der deutschen Gegenwartsliteratur gehören.“ 

Peter Persig, Der Ziegel




Echt krass, könnte man meinen: Ben Verwegener bringt seine Smogs als Buch heraus. Doch warum tut er Rostock-Reiner ungefragt eine solche Qual an? Das will der auch wissen und holt sich einen Interview-Auftrag von SAFT-PRESSE. Es kommt zum Debakel am Festnetztelefon - weltexklusiv.

Rostock-Reiner: So, kann losgehen.

Ben: Gut, dann...

Rostock-Reiner: Das klingt mulmig, mein Jung.

Ben: Mulmig ist mir nicht, hört sich auch beschissen an.

Rostock-Reiner: Na gut. Stefan Niggemeier, Andreas Läsker, Meister Eder, Giovanni di Lorenzo, Michael Steinbrecher, Tom Tykwer, Christian Ulmen, Nana Mouskouri, Armin Meier-Sturm, Klaus Lage, Blixa Bargeld, Nina Hagen, M. Kyffhäuser, Schranz Beckenhauer, King Kong, Yoko Ono, Brösel, Klaas Heufer-Umlauf, Herr N. aus O. am P., ...

Ben: Stopp, Stopp, Stopp. Oder schreibt man immer noch stop, stop, stop?

Rostock-Reiner: Ist mir sternschnuppe. Auf den Pädophilenseiten steht es immer noch mit einem p.

Ben: Jedenfalls Schluss damit. Was ist das für eine komische Namensaufzählung?

Rostock-Reiner: Das sind alles Leute, die in deinen Smogbuch-Einträgen erwähnt werden. Außerdem M. Breitkreuz, F. J. Wagner, George W. Bush, Bernd S. aus U., die Jakob Sisters ...

Ben: Halt, ich habe "Stop" gesagt.

Rostock-Reiner: Na dann.

Ben: Früher in der Schule haben sie auch immer weiter gemacht, wenn ich stop gesagt habe. Obwohl es eine Stop-Regel gab, hat sich kaum ein Mitschüler daran gehalten.

Rostock-Reiner: Dann bist du also auch ein sogenannter Gewischmobbter?

Ben: Themawechsel. Wieso nennst du all diese Namen?

Rostock-Reiner: Gegenfrage: Sollte nicht eigentlich nur ich hier die Fragen stellen?

Ben: Ach ja stimmt, so war es abgemacht.

Rostock-Reiner: Wenn du all diese Halbberühmtheiten in deinem Smogbuch erwähnst, warum?

Ben: Um dadurch eine breitere Öffentlichkeit zu bekommen. Und um nebenbei für mehr Publicity erwähnter Prominenz zu sorgen. Auch "Bad news are good news", du weißt...

Rostock-Reiner: Ach so.

Ben: Je mehr Google-Treffer diese Leute haben, umso glücklicher werden sie doch! Damit tut man denen doch sogar noch etwas Gutes.

Rostock-Reiner: Das mag sein, aber das wollte ich gar nicht wissen. Die Frage ist doch eigentlich: Warum erfindest du für diese langweiligen Dialoge ein schizophrene Persönlichkeit, nämlich mich, und verkaufst diesen humorlosen Selbstgespräch-Nonsens obendrein an einen Buchverlag, obwohl er eigentlich als reines Netzprojekt vorgesehen war?

Ben: Hm. Gute Frage. Soll ich ehrlich sein?

Rostock-Reiner: Wäre nett. (denkt: Ich durchschaue dich sowieso.)

Ben: Erstens bin ich zu geizig für einen Psychoklempner. Zweitens wollen meine Stammleser gerne mehr über mich erfahren. Also schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Die kaufen mittlerweile ohnehin alles, was meinen Namen trägt. Sie würden sogar einen hinduistischen Liebesroman kaufen, so lange es nur von mir ist.

Rostock-Reiner: Da hört man aber schon etwas Arroganz heraus, wenn man möchte.

Ben: Kann gut sein. Ist aber die Wahrheit.

Rostock-Reiner: Dann erzähl deinen Stammlesern aber bloß nicht, dass du dieses Buch einzig und allein geschrieben hast, weil die Nadel deines Plattenspielers seit drei Jahren kaputt ist. Das wäre vielleicht als überflüssige Demütigung einzuordnen.

Ben: Geht klar, du Trinkgeldschmarotzer.

Rostock-Reiner: Nenn mich lieber Heiermann.

Ben: Bestimmt nicht. Und zu deiner Aufzählung wollte ich noch sagen: Armin Meier-Sturm kommt gar nicht vor. Du meintest bestimmt Armin Müller-Stahl.

Rostock-Reiner: Richtig. Aber ich musste irgendwie sicher gehen, ob du auch aufpasst.

Ben: Auf jeden.

Rostock-Reiner: Vielen Dank für das Selbstgespräch.

Mittwoch, 20. April 2011

Verweilmeldung

  • Aus einer neuen Studie des demoskopischen Institutes Allensbach geht hervor, dass nur ein Drittel aller Lehrkräfte glaubt, ihren Schülern anständige Werte vermitteln zu können. Die Mehrheit der befragten Lehrer praktiziere lediglich halbjährliche Präsentationen ihrer Leberwerte.
  • Jetzt fordert Wikimedia Deutschland in einer neuen Initiative, dass Wikipedia zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wird. Sämtliche großen Meyers Handlexika riefen zu einer Brockhausrevolte auf, die in einer universalen Encarta aus Konversations-Enzyklopädien enden könnte.
  • Da in die Schlagzeilen der letzten Tage vermehrt von "schwarzen Monstern" und "dunklen Bestien" die Rede war, kommt die Frage auf, wann "Seal" sein nächstes Comeback startet?

Sonntag, 17. April 2011

10 bittere Wahrheiten

10.) Armer Adolf: Hitlers Mützenphobie brachte ihn zur Verzweiflung
 9.) Kunstobjekt: Hitler-Aktportrait von Picasso aufgetaucht
 8.) Nach 60 Jahren aufgeklärt: Hitler brachte Blondie ins Tierheim
 7.) Unfassbar: Hitler verbot Kuren im Schwarzwald
 6.) Schlimmer Verdacht: Hitler-Karikatur löste zweiten Weltkrieg aus
 5.) Einfühlsamer Führer: Hitler wollte Goebbels mit Bormann verkuppeln
 4,) Gewinn trotz Niederlage: Hitlers Generäle wetteten auf die Endpleite
 3.) Aus Angst vor Alkoholsucht: Hitler deportierte seinen Stammtisch
 2.) Geschnitztes Pferdchen beweist: Hitler hatte zwei linke Hände
 1.) Mutig: Hitlers Spiegelbild verweigerte den Führergruß

Amateurfunk

Donnerstag, 14. April 2011

Freiheit für Ai Weiwei



Unglaublich, aber wahr. Der Konzeptkünstler Ai Weiwei ist frei. Wie das chinesische Staatsfernsehen nicht berichtete, gelang ihm zur Mittagszeit die Flucht in einem 200kg Reissack. Zwei eifrige Küchenhelfer sollen ihm dabei geholfen haben. Sie wurden durch ein Fertiggericht bereits zum Tode durch Feng Shui verurteilt.

Einmal mehr bewies der 53-jährige Regierungskritiker seine unersättliche Kreativität. Der grandiose Coup gelang, während sich das gesamte Gefängnispersonal mit hungrigen Blicken den gefüllten Frühlingsrollen zuwandte.

Derzeit hält sich Ai auf einer Ginseng-Plantage versteckt. Ob ihm mit dem gleichen Trick die Flucht ins Ausland gelingen oder ob er erneut hinter chinesischen Stäbchen landen wird, hängt nun einzig und allein von einem Glückskeks ab. (spa)

Depressionen adé



Schulden 04

Dienstag, 12. April 2011

Gagarins Absturz


Als erster Mann im All wurde er weltberühmt - doch die Ursache seines Absturzes blieb 43 Jahre im Schnapskeller verborgen. Jetzt scheint der Hauptgrund für sein tragisches Ende gefunden worden zu sein: Ihm ging unterwegs der Treibstoff aus!

Moskovskaya - Der russische Kosmonaut und Bruchpilot Juri Gagarin starb am 27. März 1968 bei einem Testflug-Unfall in einem Kampfjet. Seine Maschine bohrte sich senkrecht in die sibirische Tundra. Jahrelang kursierten Verschwörungstheorien, nach denen er angeblich gar keinen Flugschein besaß und die erste Weltumrundung in den Babelsberger Filmstudios inszeniert worden sei.

Jetzt entdeckte ein mongolischer Trödelsammler auf einem Basar bei Wladiwostok jene Blackbox, die die letzten Worte des Weltall-Heros aufzeichnete. Demnach forderte Gagarin vom Kontrollzentrum hochprozentige Unterstützung an, nachdem er sämtliche Bordbestände versehentlich verschüttet hatte. Kurz danach kam er von seinem Kurs ab.

Der eigentliche Skandal: Russische Behörden und Geheimdienste verpunschten offenbar jahrzehntelang die genauen Todesumstände. Die Hinterbliebenen Gagarins nahmen diese Nachricht mit trockener Nüchternheit zur Kenntnis. (spa)

Schleierverbot

Aktenzeichen XY unseriös

Quelle: Fahndung läuft


Da war offensichtlich ein Berufszyniker am Werk. Alle Saftpresse-Mitarbeiter möchten sich von diesem Kopf-ab-Humor ausdrücklich distanzieren und wünschen Ihnen einen angenehmen Blog-Aufenthalt!

Samstag, 9. April 2011

Gespensterkick am Millerntor

Abstiegsangst macht sich in Hamburg breit. Unweit der Reeperbahn treibt ein fürchterliches Stadion-Ungeheuer sein Unwesen, welches gefüllte Bierbecher hinterrücks auf ahnungslose Linienrichter wirft. Als während eines auferlegten Geisterspiels zu allem Überfluss auch noch zahlreiche selbstverliebte Reporterdämonen erscheinen, gibt es kein Entkommen mehr.

Erleben Sie ein weiteres braufrisches
Horrorhörspiel vom Feinsten mit Geisterjäger John Sinclair.

Gastsprecher: Stani Slawski

Ein definitives Muss für alle Gruselfreunde und Stadiongänger. (Franck Ribery)

Ausgetrocknet

Dienstag, 5. April 2011

Josef Ackermanns neues Leben

Deutsche Parkbank-Chef Josef Ackermann wird sich in Zukunft nur noch um den eigenen Dinkel kümmern. Alle Versuche ihn durch Stohmänner vom Gegenteil zu überzeugen, schlugen fehl.

"Ich habe in der Vergangenheit genug Heu verdient, aber trotzdem möchte ich nicht im Luxus leben und weiterhin hart arbeiten. Lediglich eine goldene Mistgabel wird in Zukunft meine Erfolgsgeschichte symbolisieren. Mit Erbsenzählerei und Milchmädchenrechnungen kenne ich mich ja bereits bestens aus."

Doch ganz freiwillig räumt er das Finanzfeld wohl nicht. "Ich gehe diesen Schritt auch, um an der spanischen Ausgabe von Bauer sucht Frau (Granjero busca esposa) teilnehmen zu dürfen. Als agiler Landwirt hat man bei den jungen Hühnern heutzutage einfach viel bessere Chancen als ein langweiliger Bänker. Außerdem möchte ich mich an meiner Ex-Gattin rächen, dieser alten Kuh. Mich mit einem Schwein zu betrügen, das wird ihr noch leid tun", sagte der gebürtige Schweizerkäse während einer Weizenkonferenz auf seiner baskischen Hacienda. Militante Bauernverbände kündigten Proteste an. (spa)

Montag, 4. April 2011

Milli Vanilli Sievert

Möchtegern am Montag (10/11)

Der ganz banale Schwachsinn

Schlagerfest im Folterkeller
Punkrock im Seniorenheim
Den Liberalen fehlen die Wähler
Zsa Zsa Gabor fehlt ein Bein

Wellen rollen, Stäbe brennen
So schön strahlt es nur im Lenz
Udo Jürgens macht auf jung
Und Grönemeyer hat Demenz

Despoten und Völkermörder
Piratenkrieg auf hoher See
Flüchtlinge auf Lampedusa
Berlusconi brüht sich Tee

Facebook in Tunesien
Aufrührer auch in Algier
Gaddafi steckt im Funkloch
Kläglich grüßt das Murmeltier

Das ist der ganz banale Schwachsinn
Die Welt ist leider nicht im Gleichgewicht
Das ist der ganz banale Schwachsinn
Und die Götzen starren in sein Gesicht

RWE und EnBW
Haben im Moment kein Glück
Der Adel kauft sich Titel
Bald kommt Guttenberg zurück

Grüne haben Oberwasser
Kastration in Bielefeld
Bombenstimmung bei Borussia
Quasselklopp brüllt sich zum Held

Ruud Gullit darf in Grosny ran
Das findet der Tschetschene gut
In Florida brennt der Koran
Und Charlie Sheen trinkt Tigerblut

Also zieh ich in die Kneipe
Und geb ne Runde aus
Schmeckt der Fusel noch so billig
Morgen früh kommt er schon raus

Mark Möchtegern (April 2011)

Abnehmen wie Farian