Donnerstag, 23. Juni 2011

Ai Weiwei in Sachsen

Kaum ist er in Freiheit, sorgt der weltbekannte Aktionskünstler sofort wieder für spektakuläre Schlagzeilen. Im beschaulichen Sachsen freut man sich über sein neuestes Projekt.

Im frischen Wind des Erzgebirges hat er eine Wäscheleine installiert, die zwischen zwei Ebereschen gespannt ist und uns vor den dramatischen Folgen des Klimawandels mahnen soll. Auf der Präsentationsveranstaltung betonte Weiwei, dass es sich bei den verwendeten Kleidungsstücken selbstverständlich um eigens getragene Hosen handele, die er während seines wochenlangen Gefängnisaufenthalts trug und die deshalb einen starken Geruch von Pekingente verströmen. Da die unverkennbare Duftnote bis über die tschechische Landesgrenze hinausreiche, bat er die Anwohner um Verständnis: "Sie sollten lieber ihre Fenster schließen".

Anschließend verteilte der beliebte "Dicke", wie er in den chinesischen Medien aufgrund der eingeschränkten Pressefreiheit genannt wird, großzügig signierte Handtücher und versprach sich beim anstehenden Treffen mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich für die Interessen der Bürger einzusetzen. (spa)