Montag, 6. Juni 2011

Möchtegern am Montag

Blasphemie

Ich werfe eine Bibel von der Brücke
Und nagel Torten gegen jede Kirchentür
Mein kleiner Klingelbeutel strotzt vor Tücke
Für Sakrilege hab ich ein Gespür

Ich verstehe Göttlichkeit kommt von der Gottheit
Und nimmt die Armut, Trauer oder Schuld
In jeder Lüge liegt dieselbe Wahrheit
Eine opferlose Ungeduld

Blasphemie, Blasphemuh, Jesus ist 'ne blöde Kuh
Blasphemuh, Blasphemie, wozu gibt's Euthanasie?

Ich bin vielleicht ein ungläubiger Ketzer
Und wahrscheinlich auch ein provokanter Wicht
Doch immerhin bin ich nicht so ein Hetzer
Der von seiner Kanzel runterspricht

Jeder Mensch braucht seinen eigenen Glauben
Wenngleich ihm davon noch kein Flügel wächst
Bekommt er guten Wein und süße Pflaumen
Dann hat er was, woran sich glauben lässt

Blasphemie im Vatikan
Der Pontifex hat keinen Marshallplan
Ogottogott, ojemine
Ihm fehlt natürlich auch Plan B

Klau einem Bischof seine Mitra
Und sing dazu das Mantra Hare Krishna
Das Christentum hat echt nicht viel gerissen
Denn es basiert auf verstaubtem Wüstenwissen

Ich gehe mit meinem Hass nicht okkultieren
Und predige auch nicht im Turnverein
Als Steppke ließ man mich zwangskonfirmieren
Mit diesem Trauma bin ich nicht allein

Die Zehn Gebote sind dein Ein und Alles
Für mich ist Moses einfach nur ein Witz
Doch spotte ich niemals über Mohammed
Ich bin kein blöder Karikaturist

Blasphemie als Religion
Die Nonne treibt's für einen Judaslohn
Blasphemie, willst du noch mehr?
Josef und Maria; unehelicher Verkehr!

Mark Möchtegern (Dezember 2010)