Donnerstag, 24. November 2011

Rafatis Abschiedsbrief

An meine Familie,

ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Irgendwie ist mir in letzter Zeit alles über den Kopf gewachsen. Erst wählen mich die Spieler zum unfähigsten Schiri seit Wolf-Dieter Ahlenfelder, dann zieht man meinen Namen im Internet durch den Schmutz und die undankbaren Idioten von der UEFA stufen mich so gnadenlos herab wie eine Ratingagentur. Und als wäre das noch nicht genug des Guten, hintergeht mich der Aytekin auch obendrein mit meiner eigenen Frau (diese Schlampe!). Ich fühle mich wie eine Pfeife.

Ach, wäre ich doch besser in der heimischen Bezirksliga geblieben. Da bekommt man für schlechte Leistungen wenigstens direkt was aufs Maul. Aber dafür ist jetzt zu spät. Eine Seele lässt sich leider nicht so leicht fitspritzen wie ein lädierter Schenkel. Und mein Selbstwertgefühl ist weiter von einem Nichtabstiegsplatz entfernt als Lothar Matthäus von einem Trainerjob in der Bundesliga. Doch dieser Vergleich tröstet mich jetzt auch nicht mehr über meine unendliche Verzweiflung hinweg.

Ich habe fertig

B.R.,
Hyatt Regency Köln, 19.11.2011