Montag, 31. Januar 2011

Günter Ludolf - War es Rauchgas?

Dernbach/Neuwied - Der Zweitälteste der bekannten Schrottplatz-Brüder, Horst Günter Ludolf, ist mit 56 Jahren gestorben. Laut Polizeiangaben wurde er am Montag tot in seiner Wohnung im rheinland-pfälzischen Dernach aufgefunden und mit einem Spezialkran eines Konkurrenzhändlers aus dem zweiten Stock seines Wohnhauses geborgen.

Wie in einem solchen Fall üblich seien Beamte der Kriminalpolizei vor Ort gewesen. Es wird vermutet, dass eine Mischung aus Müdigkeit und Kohlenmonoxid zum Tode Günter Ludolfs beigetragen haben könnten. "Eine Rauchgasvergiftung kann nicht ausgeschlossen werden", hieß es von Seiten der Polizei.

Was kaum jemand weiß: Der passionierte Kettenraucher sammelte neben Tabakdosen auch defekte Telefonapparate und hinterlässt eine respektable Kollektion, die auf circa 11.000 Schnurlose und 25.000 Kompaktgeräte geschätzt wird. Sein ganzer Stolz war ein Tischfernsprecher W38 ohne Erdtaste aus alten Reichspostbeständen, ein besonders seltenes Exemplar. Es soll dem Telefonmuseum Bochum gestiftet werden. Die restlichen Geräte wird Manni Ludolf einzeln beim Auktionshaus eboy verschachern.

Wie es auf dem Schrottplatz jetzt weitergehen soll, bleibt abzuwarten. Alle Anrufe werden vorübergehend von einem altmodischen Anrufbeantworter entgegen genommen. Davon besaß er nur einen. "Mein Leben sind die Hörer", sagte er einmal. Dieser Satz würde auch auf Jürgen Domians Grabstein einen Sinn machen.

Es lebe der größte Telefonist aller Zeiten: Horst Günter Ludolf. 

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