Samstag, 14. Mai 2011

Die Piratenpartei und der Depp

Eine anonyme Parteispende macht es möglich. Der neue Kapitän an Bord der Piratenpartei ist der beliebte Hollywood-Schauspieler Johnny Depp.

Die ominösen Spender wollen zwar geheim bleiben, aber internen Quellen zufolge soll es sich dabei um einen gewissen Herrn Cook, einen Herrn Ahab, sowie einen Herrn Blaubär und einen K. Nemo handeln. Bisher gab jedoch keiner von ihnen eine Stellungnahme dazu ab. Ganz offen hingegen bestätigte ein Pressesprecher des Fischvertreibers Iglo, bereits vor längerer Zeit eine Großspende getätigt zu haben.

Depp freut sich sehr über die Wertschätzung seiner Person: "In einer Partei voller Deppen werde ich wenige Anpassungsschwierigkeiten haben. Ich bin genau der Richtige für diesen Job. Vielleicht wäre in ein paar Jahren sogar eine Kanzlerschaft drin, vorausgesetzt der deutsche Dummwähler erkennt meine bisher verborgenen Fähigkeiten. Ich habe nur gute Absichten."

Das Parteiprogramm wird Depp aber vorerst nicht auf den Kopf stellen. Er befürwortet die Verbreitung von Raubkopien und fordert mehr Solidarität mit den Computer-Nerds: "Wo wären wir denn heute ohne diese ganze Technik, die von verrückten Programmierern im stillen Kämmerlein erfunden wurde? Im Mittelalter! Jeder weiß doch, dass ein Computer den Menschen niemals komplett ersetzen wird. Aber schön wäre es."

Ob er nebenbei weiterhin Filme drehen wird, ließ Depp noch offen: "Um für mehr Authentizität zu sorgen, könnte man den nächsten Teil von Pirates of the Caribbean für Partei-Promotion nutzen. Vielleicht mit einem hochtechnologisierten Piratenschiff oder einem Cyberkanonenkrieg in Silicon Valley. Warum nicht? Aber eigentlich würde ich mich lieber voll und ganz auf Politik fokussieren."

Damit herrscht endlich Aufbruchstimmung in einer Partei, die seit Jahren mehr oder weniger vor sich hindümpelt. Jetzt werde man den Anker lichten, das Segel setzen und die Weltmeere der Demokratie erkunden, vielleicht sogar erobern können. (spa)