Mittwoch, 25. Mai 2011

Reimen wie ein Mädel

Arne Schädel
Stück reimt sich nicht auf Geben
Wär auch zu schön gewesen
128 Seiten, Maschenbuch (KiKi Verlag)

Alles fing mit einem einsamen, verregneten Urlaub in Norddeutschland an. Anstatt im Strandkorb in der Sonne zu liegen, saß Arne Schädel bei strömendem Regen in einem dänischen Lokal und dachte sich: »Schäm dich, sitzt in Husum und isst dänisch!«.

Die Absurdität seiner Lage in einem kurzen Reim verdichtet, lockerte seine Stimmung dermaßen, dass er das Reimen fortan öfter probte. »Lachen kann man mit dem Mund, doch leider nicht mit seinem Hund.«

Rückschläge auf dem Weg zum Dichterstar musste er nur in Amerika einstecken. Da strich ihm sein Dozent jedes einzelne Wort eines gerade entstandenen Meisterwerks an. »Ein Ringelnatz ging in ein Haus und oben kam ein Domspatz raus.«

Doch das ist natürlich lange her. Seine Gedichte sind mitten aus dem Leben gegriffen. Es geht schlichtweg um alles, was ihn bewegt - auch um Sport zum Beispiel: »Ein Abwehrspieler stand im Sturm und suchte einen Regenwurm. Er sah ihn auf der Erde liegen, da stand es bereits null zu sieben.«

Aber auch das schwierige Thema Gesundheit bleibt nicht außen vor: »Harnblase fragte hektisch: wo? - Druckgefühl schrie dreimal: Klo!« Oder: »Neulich war mir schlecht von Grütze, da brach ich sie in meine Mütze.« Auch die zunehmende Bildungsarmut wird von Schädel nicht tabuisiert: »Leider bin ich nicht sehr schlau, zum Glück hab ich ja meine Frau.«

Arne Schädel, bekannt aus den Kultserien Ökostromberg, Der feine Mann und Mord mit Absicht darf man getrost den neuen Heinz Erhardt nennen!
(Kiepenheuer & Kiepenheuer)

Brüllend komisch und doppelbödig – denn hinter jedem guten Witz steckt bekanntlich eine Katastrophe.

(Jürgen von der Klippe)